Dies ist ein Gastartikel von Sandra von Journey to Adventure.
Portugal kann mit seinen kilometerlangen Sandstränden, beeindruckenden Naturkulissen und altehrwürdigen historischen Stätten mit vielen Übersee-Zielen locker mithalten. Außerdem bietet es eine perfekte Infrastruktur für Backpacker, ist bezahlbar und liegt gerade mal 2000 Flugkilometer entfernt. Damit sollte der Staat auf der iberischen Halbinsel auf jeden Fall auf deiner Reise-Bucket-Liste stehen.
Damit du vor Ort auch das volle Portugal-Feeling abbekommst, gibt es hier meine ganz persönlichen Highlights, die zu deiner Reise auf jeden Fall dazu gehören sollten:
Verliere dich in Lissabon
Die meisten dürfte ihr Flug sowieso in die Hauptstadt Portugals führen. Bevor du jedoch weiter ziehst um das Land zu erkunden, solltest du dir auf jeden Fall etwas Zeit für die Großsstadt nehmen (wenn dein Flieger in Faro oder Porto ankommt, solltest du der Stadt auf jeden Fall trotzdem ein Besuch abstatten). Das Zentrum Lissabons legt mit seinen vielen kleinen und verzweigten Gässchen eine unglaubliche Vielfalt an den Tag. Der Stadtteil Alfama, auf dessen Gipfel das geschichtsträchtige Castelo de Sao Jorge liegt, bildet den historischen Kern der Stadt. Hier kommen alle Sight-Seeing-Begeisterten und Kulturfanatiker auf ihre Kosten. Direkt nebenan, an das Ufer des Tejo geschmiegt, gliedert sich der Stadtteil Rossio mit seinen zahlreichen Shopping-Möglichkeiten. Im Bairro Alto wird es dann abends interessant. Hier reihen sich nicht nur jede Menge Restaurants und Bars aneinander, hier kommt auch allnächtlich das Party-Volk zusammen und feiert was das Zeug hält.
Ganz egal wonach dir ist, verliere dich im Labyrinth der Stadt, entdecke die verschiedenen Ecken und lass dich vom ganz eigenen Charme Lissabons verzaubern. Und wenn dir der ganze Großstadttrubel dann doch mal zu viel ist, kannst du mit den hervorragenden Zug- und Busverbindung auch einen der vielen sehenswerten, äußeren Stadtteile und Vororte der Stadt erkunden.
Esse Pastéis de Nata
Pastéis de Nata, zu deutsch Sahnetörtchen, sind kleine Blätterteig-Küchlein deren Füllung an Vanillepudding erinnert. Klingt lecker? Ist es auch. Diese typisch portugiesische Leckerei sorgt garantiert für geschmackliche Höhenflüge und sollte bei einer Reise nach Portugal mindestens einmal auf deiner Speisekarte stehen. Zu bekommen sind die kleinen Küchlein mit qualitativen Unterschieden vom Supermarkt bis hin zu Bäckerei. Für das ultimative Geschmackserlebnis solltest du aber auf jeden Fall den Lissabonner Stadtteil Belem besuchen. Dort wird die Süßspeise bereits seit Mitte des 19 Jahrhunderts von der Pastelaria Casa Pastéis de Belém hergestellt und wird damit beworben die beste ihrer Art zu sein. Nicht nur mein Gaumen, auch die lange Schlange aus Touristen und Einheimischen, die zu jeder Zeit vor dem Laden zu finden ist, kann diese Aussage nur bestätigen.
Entdecke den verzauberten Garten der Quinta da Regaleira
Der 25 km von Lissabon entfernten Kleinstadt Sintra, die als Standpunkt zahlreicher geschichtsträchtiger Paläste und Schlösser zurecht zum UNESCO-Weltkulturerbe gehört, solltest auf deiner Reise auf jeden Fall einen Besuch abstatten. Am Rande eines stark bewaldeten Nationalparks gelegen, reihen sich hier Monumente unterschiedlichster historischer Epochen dicht aneinander. Genau hier liegt auch das Problem. Je nach Zeitrahmen, der dir zur Verfügung steht, kann es schon schwer werden sich für ein bestimmtes Schloss zu entscheiden. Obgleich der Palácio Nacional da Pena weit berühmter ist, solltest du aber auf keinen Fall die Quinta da Regaleira verpassen.
An das romantische Herrenhaus der Anlage gliedert sich nämlich ein weitläufiger Garten an, der einem mit seinen vielen kleinen Gässchen und dem dichten Blätterwerk das Gefühl gibt direkt in ein Märchen gestolpert zu sein. Dazu kommen die unterirdischen Höhlen, die den mystischen Touch des Geländes nur noch verstärken. Die Anlage ist übrigens auf den kostenlosen Karten der großen Anbieter nur ganz klein oder gar nicht eingezeichnet. Dafür findest du in Sintra selbst aber genügend Schilder, die dir den Weg weisen.
Trinke Portwein
Beim Besuch eines neuen Landes gehört es natürlich auch dazu etwaige, lokale Gaumenfreuden auszuprobieren. Dazu sollte bei deinem Besuch in Portugal auf jeden Fall auch das ein oder andere Gläschen Portwein gehören. Benannt nach der Hafenstadt Porto und ausschließlich im nordportugiesischen Douro-Tal hergestellt, erfreut sich der Süßwein nicht nur unter Weinkennern großer Beliebtheit. Solltest du Porto sowieso auf deiner Route haben, kannst du das Weingebiet in einer Tagestour auch von nahem kennen lernen – Weinverkostung inklusive. Solltest du nicht soweit in den Norden kommen ist das auch kein Beinbruch, immerhin gibt es das feine Gesöff in ganz Portugal zu kaufen. Die Nicht-Wein-Trinker kommen natürlich trotzdem auf ihre Kosten und können einfach auf das örtliche Sagres-Bier zurückgreifen. Beschwingte Abende sind also in jedem Fall garantiert.
Surfen Surfen und nochmals Surfen
Portugal ist „the Place to be“, wenn es ums Wellenreiten in Europa geht. Dank der langgezogenen Atlantikküste, die sich über den Westen und Süden des gesamten Landes erstreckt, findest du fast überall ideale Verhältnisse um aufs Board zu steigen. Aber nicht nur die vielen Strände und, dank konstanter Winde, gut einschätzbaren Wasserverhältnisse machen Portugal bei Einheimischen wie Reisenden zum überaus beliebten Surfspot. Die zahlreichen Surfshops und hervorragenden Surfschulen, die in so ziemlich jedem Ort zu finden sind, sorgen zusätzlich nämlich auch noch für die ideale Infrastruktur. Alle, die mit dem Sport bereits vertraut sind, können sich so ganz leicht an jeder Ecke Board und Wetsuit gegen ein geringes Entgelt ausleihen. Aber auch für diejenigen, die sich noch nie am Wellenreiten versucht haben, bieten die gut betreuten Kurse der Schulen die ideale Möglichkeit für den Einstieg.
Schlafe im Hostel
Wait…what? Was im ersten Moment für viele ein recht komischer Tipp sein dürfte, hat durchaus seine Daseinsberechtigung. Du wolltest sowieso im Hostel schlafen? Perfekt. Hostels mit Mehrbettzimmern waren bisher nicht so dein Ding? Schlaf trotzdem dort. Zum einen bieten die meisten Hostels in Portugal neben den obligatorischen Schlafsälen auch Privatzimmer, zum anderen ist die Qualität der portugiesischen Hostels einfach überragend. Die Liebe steckt hier absolut im Detail und nicht selten sind ganze Häuser einem bestimmten Thema gewidmet. An dieser Stelle merkt man dann auch die unglaubliche Gastfreundschaft der Portugiesen, die einem immer mit Rat und Tat zur Seite stehen. Im Übrigen ist im Zimmerpreis auch meistens ein einfaches kontinentales Frühstück mit inbegriffen – da freut sich der Reisegeldbeutel. Wie immer gilt aber auch hier Qualität hat ihren Preis. Für unter 7€/Nacht darf man sicher keine Wunder erwarten. Wenn du aber bereit bist ein paar Euro mehr auszugeben, wird diese Investition auf jeden Fall belohnt.
Erkunde die Region um Lagos
Wenn du Portugal besuchst, wird ein Besuch der Algarve mit Sicherheit ganz oben auf deiner To-Do-Liste stehen. Wenn nicht, solltest du das schleunigst ändern. Die südlichste Region Portugals lockt nicht nur mit seinen zahlreichen, atemberaubenden Stränden, sondern ist auch landschaftlich mit ihrer besonderen Flora und Fauna absolut sehenswert und bietet die idealen Voraussetzungen für Outdoor-Aktivitäten aller Art.
Der perfekte Ausgangsort für die Erkundung der Region ist das kleine Hafenstädtchen Lagos. Als „Everbody`s Darling“ gibt es kaum jemanden, der keinen Gefallen an dem Örtchen findet. Im Ort selbst, findet man alles, was das Reiseherz begehrt. Von Restaurants, Bars und Cafés bis hin zu Supermärkten und Einkaufsmöglichkeiten, aber auch Sight-Seeing-Punkten ist alles fußläufig zu erreichen. Das ganze wird zum Hafen hin von einer wunderschönen Promenade begrenzt, die mit ihren zahlreichen kleinen Ständchen zum flanieren einlädt.
Auch die mitunter schönsten Strände der Algarve liegen hier nur einen Katzensprung entfernt. Ob der kilometerlange Meia Praia oder die von Sandsteinfelsens umrahmten Praia da Batata und Praia do Pinhaó – hier ist für jeden Sonnenanbeter das richtige dabei. Trotz aller Annehmlichkeiten die du in Lagos findest ist die unberührte Natur der Algarve, dank der sehr guten Busverbindungen, aber nie weit weg.
Kayake durch die Grotten der Ponta die Piedade
Ebenfalls in der Region um Lagos gelegen ist die Ponta die Piedade, eine Landzunge, die sich mit steilen Felsformationen, zurückgelegten Buchten und den weltberühmten Grotten der Region in den Atlantik erstreckt. Genau diese Grotten sind es auch, die als Postkartenmotive herhalten müssen und dir von jedem Souvenirstand entgegen lächeln. Während du für die Erkundung der Ponta die Piedade zu Fuß zwar mit einem sagenhaften Ausblick belohnt wirst, gibt es keinen besseren Weg um näher an die Grotten heranzukommen, als auf dem Wasserweg.
In etwa dreistündigen Touren kannst du mit dem Kayak direkt in die kleinen meerwassergefüllten Höhlen im Sandstein paddeln, die von oben durch das einstrahlende Sonnenlicht in die unglaublichsten Farben getaucht werden. Das Ganze ist natürlich etwas vom Wellengang abhängig. Die Guides der Touren sorgen aber immer dafür, dass ihre Schäfchen wieder sicher, wenn auch nicht trocken, zurück an Land kommen. Um deine Kamera musst du dir übrigens keine Sorgen machen, weil alle Teilnehmer für die Tour einen wasserfesten Beutel bekommen. Das einzige worum du dich selbst kümmern musst, ist ausreichend Wasser, Sonnenschutz und gute Laune, wobei letztere bei dem Ausflug ganz sicher von selbst kommen wird.
Stehe am südwestlichsten Punkt Europas
Das Cabo de Sao Vicente ist der südwestlichste Punkt Europas und wartet mit einer sagenhaften Aussicht über die Algarve und die steilen Küstenwände zum Atlantik auf. Dass ein solcher Punkt natürlich touristisch rentabel ist, haben die Einheimischen schon lange erkannt und so markiert diesen besonderen Punkt auf der Karte ein hübscher, wenn auch touristischer Leuchtturm, an dem sich zahlreiche Essens- und Souvenirstände aneinanderreihen. Dennoch solltest du dich von den Touristenmassen nicht abhalten lassen, der sich bietende Ausblick ist es nämlich allemal wert.
Solltest du nicht mit dem Mietwagen unterwegs sein, kannst du dir im 6 km entfernten Sagres ein Fahrrad mieten. Während Sagres, zum Beispiel von Lagos aus, mittels Busen nämlich gut frequentiert zu erreichen ist, wird das Kap nur spärlich angefahren. Außerdem kannst du mit dem Rad an einem der Strände auf der Strecke stoppen und bekommst zudem viel mehr von der nahezu unverbauten Landschaft der Gegend mit.
Spaziere über die Wüsten-Insel Faros
Im Parque Natural da Ria Formosa, einem Lagunen-Naturschutzgebiet das direkt vor der Hafenstadt Faro liegt, liegt die Ilhas Desertas, also die Wüsten-Insel. Vom Hafen Faros, das selbst eher wenig zu bieten hat, erreicht man die Inseln binnen 45 Minuten mit der Fähre. Direkt nach deiner Ankunft wirst du, abgesehen vom einzigen Restaurant der Insel, erst mal weit und breit nichts außer wüstenähnlicher Vegetation und jeder Menge Seevögel sehen. Ein Holzpfad führt einmal um die gesamte Insel, auf deren Gegenseite ein langer, von Muscheln übersäter Sandstrand liegt, der zum Bad im Atlantik einlädt. Letztlich ist es aber nicht der Strand der dieses Erlebnis zu etwas besonderem macht. Schöne Strände dürften dir in Portugal immerhin zu Hauf begegnen. Vielmehr ist es die Menschenleere und Stille, die dich auf deinem Spaziergang umgibt und nur vom Meeresrauschen und gelegentlichen Schrei einer Möwe durchbrochen wird.
Sandra liegt die Wanderlust im Blut. Deswegen hält es sie auch nie lange in ihrer Heimat Nürnberg aus,
bevor sie der Deutschland-Blues wieder überkommt und sie sich mit ihrem Rucksack zu neuen Ufern aufmacht. Auf ihrem Blog Journey to Adventure schreibt sie über ihre Reisen, gibt Tipps zu ihren Reisezielen und beantwortet alle Fragen rund ums Thema Backpacking. Ihr findet Sie auch auf Facebook, Instagram und Twitter.
Außerdem hat sie vor kurzem ihr erstes eigenes eBook über Backpacking in Portugal veröffentlicht:
Erlebe Portugal: Dein Backpacking Guide
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